Die US-Aktienindizes stiegen am Montag nach der vorläufigen Aussetzung der Zölle zwischen den USA und China stark an und nährten damit die Hoffnung, dass es aufgrund eines zerstörerischen Handelskriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften zu einer weltweiten Rezession kommen könnte.
Zollpause stellt Marktoptimismus wieder her
US-Finanzminister Scott Bessent sagte, die Gespräche mit China seien sehr produktiv gewesen und beide Seiten hätten die Zölle für 90 Tage um 125 Prozent gesenkt.
Bessent geht davon aus, sich in den kommenden Wochen erneut mit chinesischen Beamten zu treffen, um eine umfassendere Einigung zu erzielen.
Technologieaktien sind führend
Die Aktien von Tesla stiegen um 7 %, während Apple und Nvidia um 6 bzw. 5 % zulegten. Unternehmen, die auf chinesische Lieferketten angewiesen sind, verzeichneten einen starken Anstieg: Dell Technologies legte um 8 %, Amazon um 8 % zu und Best Buy legte um 6 % zu.
Deeskalation des Handelskriegs
Die Handelsspannungen zwischen den USA und China erreichten im April einen Höhepunkt, nachdem Präsident Donald Trump die Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent erhöhte, woraufhin China mit Zöllen von 125 Prozent auf US-Waren reagierte.
Die Eskalation ließ den S&P 500 um 20 Prozent einbrechen, bevor die Aktienindizes schnell wieder Tritt fassten, nachdem Trump die gegenseitigen Zölle auf die meisten Länder ausgesetzt hatte.
Märkte setzen auf zukünftige Deals
Die Anleger wetten, dass es der US-Regierung in den kommenden drei Monaten gelingen wird, weitere Handelsabkommen abzuschließen, insbesondere mit China. Dabei beginnen sie mit der aktuellen Ankündigung und folgen auf ein letzte Woche angekündigtes Abkommen mit Großbritannien.
Marktreaktion: Vorsichtiger Optimismus
Analysten weisen darauf hin, dass das Abkommen zwischen den USA und China zwar eine große Überraschung darstellt, es sich dabei aber um einen Schritt zur Deeskalation handelt, und weisen auf eine endgültige Einigung hin, wobei die Aussetzung der Zölle noch vorübergehend ist.
Die Renditen der US-Staatsanleihen stiegen sprunghaft an, da die Wahrscheinlichkeit einer Rezession sank, was die Anleger dazu veranlasste, die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Fed in diesem Jahr neu zu bewerten. Gleichzeitig stiegen die Ölpreise, da die Sorgen über eine globale Rezession nachließen.
Defensive Aktien fallen, da sich die Spannungen abschwächen
Als die Spannungen nachließen und die Nachfrage nach sicheren Anlagen zurückging, stürzten die sogenannten „defensiven Aktien“ ab. Die Aktie von Coca-Cola verlor 1,4 Prozent, Philip Morrison 2,9 Prozent und AT&T 3 Prozent.
Performance zum Handelsschluss
Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 2,8 % bzw. 1.160 Punkten bei 42.410 Punkten und einem Sitzungshoch von 42.418 Punkten.
Der S&P 500 legte zum Handelsschluss um 3,3 Prozent bzw. 184 Punkte auf 5.844 Punkte zu. Damit ist der Index seit seinen Tiefstständen im April um über 20 Prozent gestiegen, wodurch sich die Verluste dieses Jahres auf 0,6 Prozent reduzierten.
Der NASDAQ legte um 4,3 % bzw. 779 Punkte auf 19.708 Punkte zu und erreichte sein Sitzungshoch bei 18.710 Punkten.