Der japanische Yen gab am Mittwoch im asiatischen Handel gegenüber einem Korb wichtiger und weniger wichtiger Währungen nach und verzeichnete damit zum vierten Mal in Folge Verluste gegenüber dem US-Dollar. Die Währung nähert sich nun einem Fünfwochentief, das sie am Dienstag erreicht hatte. Die politische Unsicherheit in Japan – der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt – belastet die Währung weiterhin.
Weniger restriktive Kommentare eines Vorstandsmitglieds der Bank of Japan verringerten die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung vor Jahresende weiter, da die Anleger auf stärkere Hinweise auf den Weg einer Normalisierung der Geldpolitik warten.
Preisübersicht
• USD/JPY stieg um etwa 0,4 % auf 148,92 ¥, nachdem es zu Handelsbeginn einen Tiefststand von 148,26 ¥ erreicht hatte.
• Am Dienstag schloss der Yen gegenüber dem Dollar mit einem Minus von 0,8 %. Dies war sein dritter Tagesverlust in Folge und der stärkste Rückgang seit dem 31. Juli. Unter starkem Verkaufsdruck erreichte er ein Fünf-Wochen-Tief von 148,94 ¥.
Politische Unsicherheit
Hiroshi Moriyama, Generalsekretär der japanischen Regierungspartei und enger Verbündeter von Premierminister Shigeru Ishiba, kündigte seinen Rücktritt an, verschärfte damit die politische Krise und warf Zweifel an Ishibas Zukunft auf.
Die Entwicklung folgte auf den zunehmenden Druck auf Ishiba nach den jüngsten Wahlniederlagen, da die Forderungen nach seinem Rücktritt lauter wurden. Ishiba hat sich bislang gegen einen Rücktritt gewehrt. Analysten warnen, Moriyamas Abgang könnte Ishibas interne Unterstützung schwächen und die Wahrscheinlichkeit weiteren politischen Drucks in naher Zukunft erhöhen.
Die Situation eröffnet Sanae Takaichi die Möglichkeit, Ishibas Nachfolge anzutreten. Sie ist für ihre wirtschaftspolitische Haltung bekannt, die anhaltend niedrige Zinsen befürwortet. Ihre mögliche Führung dürfte die Erwartungen an einen lockereren geldpolitischen Kurs verstärken.
Marktkommentar
• Kit Juckes, Chef-Devisenstratege bei Société Générale, sagte: „Oberflächlich betrachtet belasten die politische Unsicherheit und der mögliche Rücktritt von Premierminister Shigeru Ishiba in den kommenden Tagen oder Wochen den Yen.“
• Lee Hardman, leitender Währungsanalyst bei MUFG, fügte hinzu: „Die zunehmende politische Unsicherheit wird wahrscheinlich weiterhin eine Belastung bleiben, während das Fehlen eines starken hawkischen Signals von Vizegouverneur Ryozo Himino am Dienstag Spekulanten dazu ermutigen wird, Short-Positionen im Yen wieder aufzubauen.“
Japanische Zinssätze
• Der stellvertretende Gouverneur Ryozo Himino merkte an, dass die BoJ „die Zinsen weiter erhöhen sollte“, betonte jedoch, dass die globale wirtschaftliche Unsicherheit weiterhin hoch sei, was die Dringlichkeit einer Senkung der Kreditkosten verringere.
• Vorstandsmitglied Nakagawa warnte vor den Risiken der Handelspolitik und sagte, er warte auf die bevorstehende Tankan-Umfrage, um klarere Hinweise auf den Normalisierungspfad zu erhalten.
• Die Märkte rechnen derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als 30 % für eine Erhöhung um einen Viertelprozentpunkt bei der Sitzung im September.
Die Anleger beobachten aufmerksam die kommenden Daten zu Inflation, Arbeitslosigkeit und Lohnwachstum in Japan sowie weitere Kommentare von Vertretern der BoJ, um ihre Zinserwartungen neu zu bewerten.
Die Kryptowährungen gaben am Dienstag nach, da die Risikobereitschaft angesichts steigender Wetten auf eine Zinssenkung der US-Notenbank und höherer Renditen auf US-Staatsanleihen sowie europäischer und britischer Staatsanleihen nachließ.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg um 5,5 Basispunkte auf 4,281 %, während die Rendite der 30-jährigen um 4,6 Basispunkte auf 4,964 % kletterte.
Zuvor hatte ein US-Bundesberufungsgericht am Freitag entschieden, dass die meisten von Präsident Donald Trump verhängten Zölle rechtswidrig seien, was die Unsicherheit über die politischen Entscheidungen der USA noch weiter erhöht.
Was die Daten betrifft, so stieg der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA im August auf 48,7 (von 48,0 im Juli), blieb jedoch unter der Schwelle von 50, die Wachstum von Rückgang trennt.
Der Fokus der Anleger richtet sich nun auf den US-Arbeitsmarktbericht außerhalb der Landwirtschaft vom Freitag, der neue Signale für den Arbeitsmarkt liefern soll.
Laut CME FedWatch kalkulieren die Märkte eine 92-prozentige Wahrscheinlichkeit ein, dass die Federal Reserve diesen Monat ihren Leitzins um 25 Basispunkte senken wird.
Ethereum
Um 20:54 GMT fiel Ethereum auf CoinMarketCap um 2,1 % auf 4.272,2 $.
Trotz einiger Schwankungen und wiederkehrender Bedenken hinsichtlich eines Überangebots wächst der globale Bauxitmarkt weiterhin stetig. Dieses Wachstum ist vor allem auf die steigende Nachfrage im Aluminiumsektor zurückzuführen, insbesondere aus der Automobil-, Luftfahrt- und erneuerbaren Energiebranche.
Rund 60 % der Hersteller von Elektrofahrzeugen und 70 % der Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie verwenden Aluminium in verschiedenen Formen. Zudem werden etwa 85 % des Bauxits für die Aluminiumoxidproduktion verbraucht. Angesichts dieser Dynamik wird der globale Markt für Aluminiumoxid und Bauxit voraussichtlich von 84,51 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 auf 125,91 Milliarden US-Dollar im Jahr 2033 wachsen, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,11 % entspricht. Laut dem wöchentlichen Bericht von MetalMiner über Lieferkettenunterbrechungen deutet dies auf große Investitionsmöglichkeiten hin, birgt aber auch das Potenzial für Volatilität.
USA und China im Wettlauf um Nachschub
Branchenanalysten weisen auf einen Strukturwandel auf dem Bauxit- und Aluminiummarkt hin. Während die USA ihre inländischen Bergbaukapazitäten ausbauen, verstärkt China seinen Zugriff auf die weltweiten Bauxitressourcen.
China ist der weltgrößte Aluminiumproduzent und verbraucht mehr als 60 Prozent des weltweit gehandelten Bauxits, das hauptsächlich aus Guinea und Australien stammt. Die USA hingegen sind stark auf Importe angewiesen: Rund 75 Prozent ihrer Bauxitlieferungen kommen aus dem Ausland. Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach Aluminium versucht Washington nun, seine Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen zu verringern.
Historisch gesehen haben sich die Vereinigten Staaten und Nordamerika auf den asiatisch-pazifischen Raum verlassen, der mit 45 % der Reserven den Weltmarkt dominiert. Aber auch Afrika und der Nahe Osten spielen eine wichtige Rolle, wobei allein Guinea 24 % der weltweiten Reserven besitzt. Während Australien bei den Exporten führend ist, dominiert China die Raffination, gefolgt von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Guineas jüngste Schritte
In einem entscheidenden Schritt zur Stärkung der Kontrolle über seine Bodenschätze hat Guinea kürzlich der Guinea Alumina Corporation (GAC), einer Tochtergesellschaft von Emirates Global Aluminium (EGA), eine wichtige Konzession entzogen. Als Grund wurde der gescheiterte Bau einer versprochenen Aluminiumraffinerie genannt. Per Präsidialerlass wurden die Abbaurechte für die Boké-Konzession für 25 Jahre an das neu gegründete staatliche Unternehmen Nimba Mining Company übertragen.
GAC, das im Jahr 2024 18 Millionen Tonnen Bauxit exportierte, plant, die Entscheidung vor einem internationalen Schiedsgericht anzufechten und bezeichnet die Kündigung als „rechtswidrig“. Analysten warnen, dass diese Entwicklung die Marktdynamik verändern könnte, insbesondere für die USA, deren Lieferkette teilweise von guineischem Bauxit abhängig ist.
Neue Investitionen
Während die USA daran arbeiten, ihren heimischen Bergbau auszubauen, investieren die großen Akteure der Aluminiumindustrie weiterhin in neue Kapazitäten. Rio Tinto hat 180 Millionen Dollar zugesagt, um die Bauxitproduktion in seiner Amrun-Mine im australischen Queensland zu steigern. Die Produktion soll 2027 beginnen und bis 2028 vollständig hochgefahren werden.
Preisausblick
Die relative Stabilität auf den Bauxit- und Aluminiummärkten spiegelte sich in den stabilen globalen Bauxitpreisen im zweiten Quartal 2025 wider, die durch eine Mischung aus Lieferkettenunterbrechungen, Umweltvorschriften und einer starken Nachfrage aus dem Aluminiumsektor geprägt waren.
In den USA blieben die Preise bei rund 82 US-Dollar pro Tonne, gestützt durch die stetige Nachfrage der Hütten- und Feuerfestindustrie. Die Abhängigkeit von Importen und Lieferverzögerungen haben jedoch die Kosten in die Höhe getrieben, während Umweltauflagen und Arbeitskräftemangel den Bergbau weiterhin belasten. In China stiegen die Preise aufgrund der robusten Industrienachfrage und inländischer Lieferengpässe auf 99 US-Dollar pro Tonne. Gleichzeitig führten eingeschränkte Importe und Lieferverzögerungen aus Südostasien und Westafrika zu einem knapperen Angebot.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Aluminium und der Investitionen von Ländern wie den USA und Australien in strategische Lieferketten scheint der Bauxitmarkt langfristig zu wachsen. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen, darunter Umwelthürden wie die kostspielige Entsorgung von „Rotschlamm“, die die Betriebskosten um bis zu 50 % erhöhen kann, sowie geopolitische Risiken, die zu neuer Preisvolatilität führen könnten.
Die US-Aktienindizes gaben zu Handelsbeginn am Dienstag – der ersten Sitzung im September – im Zusammenhang mit dem Anstieg der Staatsanleihenrenditen und Sorgen hinsichtlich der Zölle nach.
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg um 5,5 Basispunkte auf 4,281 %, während die Rendite 30-jähriger Anleihen um 4,6 Basispunkte auf 4,964 % zunahm.
Zuvor hatte ein Bundesberufungsgericht am Freitag entschieden, dass die meisten der von Präsident Donald Trump verhängten Zölle illegal seien, was zu weiterer Unsicherheit hinsichtlich der politischen Entscheidungen der USA führte.
Um 16:14 GMT fiel der Dow Jones Industrial Average um 1 % (entsprechend 431 Punkten) auf 45.113 Punkte, der S&P 500 Index sank um 1,2 % (entsprechend 79 Punkten) auf 6.380 Punkte, während der Nasdaq Composite Index um 1,5 % (entsprechend 320 Punkten) auf 21.135 Punkte nachgab.